Nachbarn

12.08.2025

Stellen Sie sich vor:

Eine kleine Schrebergartenkolonie. Familie Groß und Familie Klein wohnen hier nebeneinander. Der Schrebergarten von Herrn Groß ist größer als der angrenzende Garten mit dem tollen Kirschbaum von Herrn Klein. Herr Groß ist gierig und bekommt seinen Rachen nie voll. Eines Morgens steht Herr Klein mit seinen Kindern wie jeden Morgen in den Ferien und am Wochenende auf. Die Grenze sieht plötzlich anders aus. Herr Groß hat nämlich in der Nacht den Grenzstein versetzt und den Gartenzaun um einen Meter der Länge nach verschoben und diese geklauten 10 qm seinem Besitz zugeschlagen.

Seitdem bekriegen sie und ihre Kinder sich. Familie Klein will ihren legitimen Besitz zurückhaben. Herr Groß aber besteht auf seine neuen Besitzverhältnisse. Sie streiten, beschimpfen und schlagen sich. Auch die Kinder aus den zwei Schrebergärten kommen manchmal mit kleinen und großen blutenden Wunden zu den Eltern.

Alle Nachbarn drumherum bezeugen den Diebstahl. Die meisten sind empört und der Meinung, dass Herr Groß den Diebstahl zurückgeben muss. Doch es gibt auch jene, welche die neue Grenze festschreiben wollen, damit es endlich Ruhe gibt. Herr Groß klaut weiter, zerstört seit Neuestem die Blumenbeete, kackt in der Nacht auf den Rasen im fremden Garten, den er am liebsten ganz für sich hätte, klaut die Kirschen und aus dem Schuppen wertvolle Fahrräder. Seine Gier plustert sich immer mehr auf. Einmal hat er sogar versucht, Frau Klein an die Wäsche zu gehen. Doch da kamen die Kinder dazwischen und schlugen mit Holzlatten auf ihn ein, bis er das Weite suchte, die Hose noch halb aufgeknöpft.

Dann mischt sich Herr Gelbhaar ein, der ganz am Ende der Kolonie ein riesiges Anwesen mit extra starken Mauern als Grenzen besitzt. Er ist ebenso gierig und schielt nach dem Friedensnobelpreis. Überall, wo Nachbarn im Kriegszustand leben, der eine den anderen überfallen hat, will er Frieden stiften. Eigentlich eine gute Sache. Leider versteht Herr Gelbhaar mehr vom Klauen als vom friedlichen und gerechten Zusammenleben. Schon gar nicht möchte er Obdachlose sehen, die sich ab und zu vor seinem Haus niederlassen. Dann ruft er die Polizei und verlangt deren Entfernung.

Doch nun redet er mit dem Dieb und Gewalttäter Herrn Groß und verhandelt mit ihm über die neue Grenze. Alle 10 qm soll er behalten dürfen, die Kirschen sind ja schon gegessen, mit dem geklauten Fahrrad fährt er nun schon so lange, dass er sein Gewohnheitsrecht beanspruchen darf. Und die Frau … na ja Kumpel, darüber brauchen wir doch nicht reden… Eigentlich darf er alles behalten, was er der Familie Klein entwendet hat. Damit es Frieden gibt. Dafür soll Herr Klein nun Ruhe geben und Herrn Groß nicht mehr als Verbrecher beschimpfen. So will Herr Gelbhaar seinem größten Wunsch, einmal den Friedensnobelpreis zu erhalten, näher kommen. Und die Welt wäre zumindest an diesem Ort wieder versöhnt und in Frieden.

So jedenfalls denkt der alte verbrechens- und betrugsgeübte US-Präsident in seiner schlichten und doch gerissenen Art. Er reist nun zu einem ganz großen Verbrecher namens Putin, gegen den ein internationaler Haftbefehl vorliegt. Die Beiden wollen sich in Alaska treffen, um über Putins Kriegsbeute zu verhandeln. Hier soll für den einen der Friedensnobelpreis näher rücken. Der andere will die Kriegsbelohnung zur weiteren Ermutigung.

Der Rest ist in Zeitungen zu lesen, im Radio zu hören und im Fernseher zu sehen. Dann dürfen Sie sich in den sozialen Medien einmischen und linken, was das Zeug hält, bis Ihr menschliches Gerüst nicht mehr kann. – Vergessen Sie nicht:
Sie linken eine neue Weltordnung.

@ Rea Gorgon